©MA45/Christian Fürthner
Foto: ©MA45/Christian Fürthner

Blue Lumes

Aus der Distanz besticht Blue Lumes zunächst durch seine figurative Silhouette, nur um bei näherer Betrachtung eine Vielzahl von unterschiedlichen organischen Formen zu offenbaren. Karner versteht seine Arbeiten als künstlerische Reflexionen über das Wechselverhältnis von Mensch und Natur. In Blue Lumes wird diese Auseinandersetzung auf mehreren Ebenen sichtbar: Die Natur ist einerseits als formgebendes Element in der Skulptur präsent, andererseits agiert sie als aktive Mitgestalterin des Werks. Blue Lumes tritt dafür in einen offenen Dialog mit seiner Umgebung. Seine Erscheinung ist nicht statisch, sondern Teil eines prozesshaften Austauschs mit der Natur, indem sich etwa Pflanzen, Insekten oder klimatische Einflüsse im Werk niederschlagen. Karner schafft den Rahmen, überlässt jedoch die weitere Entwicklung der Zeit, der Natur und dem Ort, an dem das Werk steht.

Karl Karner

Karl Karner eröffnet in seinem Werk eine breite Diskussion über Objekte, Materialität und Raum. Partizipatorische Impulse durchziehen sein künstlerisches Schaffen. Nicht nur werden die Betrachtenden selbst oft zu Akteur*innen, sondern auch die Natur bekommt eine wesentliche Rolle in den skulpturalen Installationen. Die eigenwillige, amorphe Formensprache von Karners Skulpturen basiert auf konkreten Vorbildern aus der Tier- und Pflanzenwelt, wie Pilzen, Ästen, Baumrinde oder Weinbergschnecken, die der Künstler durch Abgüsse zu skulpturalen Wucherungen zusammenfügt. Seine Werke sind sich ständig verändernde Strukturen, die mit ihrer Umgebung kommunizieren – egal ob im Innen- oder Außenbereich. Sie reagieren auf Witterungseinflüsse und integrieren diese in ihren Ausdruck – etwa durch Wasserbecken, die sich über die Zeit zu Tümpeln entwickeln können. Diese organische Dynamik macht jede Installation einzigartig und lässt die Arbeiten im Dialog mit der Landschaft wachsen. Karners Skulpturen sind Einladungen, Räume neu zu denken – nicht als Territorien der Kontrolle, sondern als Plattformen für Begegnung und Austausch.

Credits

Studio Karner (www.karlkarner.com) koordiniert durch Julia Aldrian, Wien

Blue Lumens

From a distance, Blue Lumes initially captivates the eyes with its figurative silhouette, only to reveal a multitude of diverse organic forms upon closer inspection. Karner sees his works as artistic reflections on the interrelationship between humans and nature. In Blue Lumes, this exploration is made visible on several levels: on the one hand, nature is present in the sculpture as a formative element; on the other, it serves as an active co-creator of the work. Blue Lumes enters into an open dialogue with its surroundings. Its appearance is not static, but part of a process-driven exchange with nature, whereby plants, insects or even climatic influences are reflected in the work. Karner creates the starting framework but leaves its evolution up to time, nature and the place in which the work stands.

Karl Karner

Karl Karner’s work opens up a broad discussion about objects, materiality and space. Participatory impulses permeate his artistic oeuvre. Not only do viewers often become participants themselves, but nature also plays a key role in his sculptural installations. The idiosyncratic, amorphous formal language of Karner’s sculptures is based on concrete models from the animal and plant world, such as mushrooms, branches, tree bark or snails, which the artist assembles into sculptural growths with the help of casts. His works are constantly fluctuating structures that communicate with their surroundings—whether indoors or outdoors. They react to weather influences and integrate them into their expression—for example, through water basins that can develop into ponds over time. This organic dynamic makes each installation unique and allows the works to grow in dialogue with the landscape. Karner’s sculptures are invitations to rethink spaces—not as territories of control, but as platforms for encounter and exchange.

Credits

Studio Karner (www.karlkarner.com) coordinated by Julia Aldrian, Vienna

Karl Karner, Blue Lumes. Foto: ©MA45/Christian Fürthner
Foto: ©MA45/Christian Fürthner